Eine Periimplantitis ist ein entzündlich bedingter Knochenabbau am Implantat, der in der Regel durch Bakterien verursacht wird.
Die Periimplantitis ist vergleichbar mit der Parodontitis (Parodontose) am natürlichen Zahn. Es gibt jedoch einige Besonderheiten, die eine Periimplantitis von der Parodontitis unterscheiden.
Neben bakteriell bedingten Entzündungen können die Stellung des Implantates, die Art und Form der Krone auf dem Implantat oder sogar die Stabilität des Zahnfleisches eine Rolle spielen.
Eine Periimplantitis ist daher komplexer und schwieriger zu behandeln als eine Parodontitis (Parodontose) am echten Zahn und sollte nur von einem Spezialisten behandelt werden.
Dr. Jan Behring,
Spezialist für Parodontologie
Eine Periimplantitis muss so früh wie möglich behandelt werden!
Dr. Jan Behring
Eine Periimplantitis ist eine Erkrankung an einem Implantat, bei welchem Knochen durch eine Entzündung verloren geht. Diese Entzündungen kommen in der Regel durch Bakterien zu Stande und verlaufen in den meisten Fällen zunächst unerkannt und ohne jeden Schmerz.
Auch wenn Periimplantitis und Parodontitis (Parodontose) am natürlichen Zahn viele Gemeinsamkeiten aufweisen, ist die Periimplantitis komplexer und schwieriger zu behandeln.
Neben der Bekämpfung von Bakterien und der Entfernung von Biofilmen und Zahnstein auf dem Implantat gibt es noch viele weitere Faktoren, die für einen Behandlungserfolg berücksichtigt werden müssen.
Leider wird oftmals bereits bei der Implantatsetzung der Grundstein für eine spätere Periimplantitis gesetzt. Um einen späteren Knochenverlust durch eine Periimplantitis zu vermeiden, muss beim Setzen eines Implantates sowohl in der Höhe, als auch in der Breite, ausreichend Knochen vorhanden sein. Für eine dauerhafte Stabilität muss der Knochen insgesamt mindestens vier Millimeter breiter sein als das Implantat. Besonders im Unterkiefer oder auch in der Oberkieferfront ist das Knochenangebot häufig nicht ausreichend. In der Folge kommt es dann bei zu dünnem Knochen zu einem Knochenabbau. In die entstehenden Taschen wandern dann Bakterien ein und es kommt zur Periimplantitis.
Genauso führt ein zu instabiles Zahnfleisch zum Einwandern von Bakterien, da es das Implantat nicht dicht gegen die Mundhöhle abschließen kann.
In solchen Fällen, müssen wir zur erfolgreichen Behandlung der Periimplantitis fehlenden Knochen aufbauen oder das Zahnfleisch stabilisieren. Beides geht!
Letztlich sind auch die Art und Form der Krone auf dem Implantat, die Art ihrer Befestigung und Risikofaktoren des Patienten, z.B. das Rauchen, wichtig für das Verständnis einer Periimplantitis.
Eine Periimplantitis ist daher komplexer und schwieriger zu behandeln als eine Parodontitis (Parodontose) am echten Zahn.
Da eine Periimplantitis viel komplexer ist als eine Parodontitis (Parodontose) am echten Zahn, ist auch deren Behandlung schwieriger und setzt besonders viel Erfahrung voraus.
Eine Periimplantitis sollte immer von einem Spezialisten behandelt werden.
Nach einer eingehenden Untersuchung erstellen wir einen Behandlungsplan. Wichtig ist dabei neben der Diagnostik der Periimplantitis auch die Beachtung von Risikofaktoren (zum Beispiel das Rauchen, eine Parodontitis an eigenen Zähnen und allgemeinmedizinische Erkrankungen).
Als zertifizierter Spezialist für Parodontologie (DG-Paro) und einem Tätigkeitsschwerpunkt in der Implantologie behandelt Dr. Jan Behring seit vielen Jahren auch schwere Fälle von Periimplantitis.
Im Gegensatz zu Zähnen sind Implantate nicht immer ideal von bakteriellen Belägen zu reinigen. Eine Periimplantitis mit Knochenverlust bei zuvor nicht ausreichend vorhandenem Knochen, lässt sich nicht in jedem Fall durch Knochenaufbau korrigieren.
Nicht jede Periimplantitis ist sinnvoll therapierbar.
Eine gewissenhaften Behandlungsplanung erfordert es, auch mit Ihnen ehrlich über die Prognose der Behandlung zu sprechen. Für die Einschätzung des sinnvollen Erhaltens oder der unumgänglichen Entfernung eines Implantats ist viel Erfahrung nötig. Wir beraten Sie dazu gern.
Abwarten ist keine Alternative!
Eine Periimplantitis aufgrund einer Beschwerdefreiheit zu ignorieren ist ein großer Fehler.
Eine unbehandelte Periimplantitis, schreitet weiter voran, auch wenn Sie keine Schmerzen haben und das Implantat fest erscheint. Ihr Körper ist mit einer dauerhaften Entzündung konfrontiert, die auch Ihre allgemeine Gesundheit gefährdet und der voranschreitende Knochenabbau macht den Erhalt des Implantates immer schwieriger.
Für den Wiederaufbau des Knochens ist eine frühzeitige Entfernung nicht erhaltungsfähiger Implantate unumgänglich.
Therapiebeginn so früh wie möglich!
Die Behandlung der Periimplantitis ist grundsätzlich nicht von der Leistungsübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung gedeckt: Implantologie ist eine Privatleistung.
Die Kostenübernahme durch eine private Krankenversicherungen für implantologische Behandlungen ist ebenso nicht vorgesehen, da die Behandlungsform vom Gesetzgeber in der Verabschiedung der gültigen Gebührenordnung von 2012 nicht berücksichtigt wurde.
Seit 2012 haben sich einige Behandlungsverfahren aber soweit etabliert, dass diese von einigen Versicherungen über die sogenannten „Analogabrechnungen“ getragen werden.
Die Behandlung einer Periimplantitis ist meistens komplex und setzt viel Erfahrung voraus.
Uns stehen für die erfolgreiche Behandlung der Periimplantitis verschiedene Techniken zur Verfügung, die oft in Kombination Anwendung finden.
Im Gegensatz zur Therapie der Parodontitis (Parodontose) am natürlichen Zahn erfordert die Behandlung der Periimplantitis ein noch individuelleres Behandlungsschema. Jeder Knochendefekt und jedes Implantat muss dazu gesondert beurteilt werden.
Primäres Ziel der Behandlung ist es, Implantate von bakteriellen Belägen zu reinigen und eine anschließende Neubesiedlung zu vermeiden. Dazu ist häufig auch ein Knochenaufbau oder die Stabilisierung des Zahnfleisches notwendig.
In vielen Fällen kommt eine Periimplantitis jedoch auch durch einen nicht idealen Zahnersatz zu Stande, so dass oft auch die Kronen oder Brücken auf den Implantaten mit in die Behandlung einbezogen werden müssen.
Es kommt also auf die richtige Diagnostik und auf das richtige System zur Behandlung an!
Nicht-chirurgische Reinigungen werden bei einer Periimplantitis einleitend durchgeführt, wenn zeitgleich eine Parodontitis an den natürlichen Zähnen des Patienten behandelt werden muss.
Die Oberfläche von Implantaten hat Rillen wie eine Schraube und ist zusätzlich angeraut. Eine ausreichende nicht-chirurgische Reinigung ist deshalb nur bei sehr flachen und gut der Reinigung zugänglichen Implantatoberflächen möglich.
An natürlichen Zähnen ist dagegen die Parodontalbehandlungen meistens nicht-chirurgisch erfolgreich durchführbar.
Die chirurgische Reinigung von bakteriell besiedelten Implantatoberflächen ist eine Standardbehandlung der Periimplantitis. Die Implantatoberfläche wird dabei unter örtlicher Betäubung freigelegt und mit mechanischen Instrumenten, Ultraschallinstrumenten, Titanbürstchen und einem Pulverstrahl (PerioFlow) schonend gereinigt.
Weiterführende Techniken tragen, wenn erforderlich, in der selben Sitzung zum Erfolg bei.
Sind Implantatoberflächen aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht ausreichend reinigungsfähig, so können diese mit speziellen Instrumenten geglättet und poliert werden. Eine Neuansiedlung von Bakterien kann in bestimmten Fällen auch so vermieden werden.
Für eine optimalen Heilungsverlauf werden unregelmäßige Knochenkanten geglättet. So kann das Zahnfleisch besser dem Knochen folgen und die Bildung neuer Zahnfleischtaschen wird vermieden. .
Unter idealen Voraussetzungen kann bei einem Implantat auch nachträglich Knochen wieder aufgebaut werden. Hierzu werden Knochendefekte nach der Reinigung des Implantates mit einem Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Diese Techniken sind sehr komplex und erfordern in der Planung und Durchführung viel Erfahrung eines Spezialisten.
Bei Zahnfleischaufbauten unterscheiden wir zwischen funktionellen und ästhetischen Aufbauten.
Ästhetische Aufbauten von Zahnfleisch zur Abdeckung von freiliegenden Implantatoberflächen sind sehr schwierig und oftmals nicht möglich. Diese Techniken entsprechen in ihrer Durchführung den sogenannten Rezessionsdeckungen am natürlichen Zahn.
Funktionelle Aufbauten von Zahnfleisch zählen zu den wichtigsten Behandlungsschritten der Periimplantitis. Fehlendes sogenanntes „befestigtes Zahnfleisch“ am Implantat gefährdet den Erhalt der Implantate. Lippen- oder Wangenschleimhaut, die direkt bis an die Implantate heranreicht, bildet keine ausreichende Abdichtung gegen Bakterien am Implantat. Ein Aufbau von Zahnfleisch ist daher neben der notwendigen Reinigung der Implantatoberfläche eine mögliche, unumgängliche Maßnahme bei der Behandlung der Periimplantitis.
Diese Techniken haben verglichen mit Knochenaufbauten einen oft wichtigen und erfolgversprechenderen Stellenwert.
Durch eine stabiles Zahnfleisch können auch schwer geschädigte Implantatlager oftmals dauerhaft stabil und gesund erhalten werden.
Die Techniken zur Zahnfleischstabilisierung am Implantat sind dabei die selben wie zur Zahnfleischverbreiterung und -verdickung am natürlichen Zahn.
Der Knochenverlauf folgt den Implantaten, es sieht aus, als stünden diese in Tassen oder Bechern. Ein typisches Zeichen für eine aktive Periimplantitis.
Die Implantate wurden gesäubert und die „Becher“ wurden aufgebaut. Nach 10 Jahren zeigt sich eine stabile Knochensituation, auch wenn ein Teil des Knochens dauerhaft verloren ist.
An einem alten Implantat zeigt sich ein gerötetes und schnell blutendes Zahnfleisch. Es bestand eine tiefe Zahnfleischtasche, aus welcher auch Eiter ausfloss.
Das Implantat wurde gereinigt und das „wabbelige“ Zahnfleisch durch einen Zahnfleischaufbau dauerhaft stabilisiert. Es zeigt sich keine Blutung mehr und aus der nun flachen Tasche kommt kein Eiter mehr. Nun kann das Implantat wieder mit einer Krone versorgt werden.